Informationen zum Training von Menschen mit Höreinschränkung beim DSV 04
Das gemeinsame Training von Hörenden und Gehörlosen fördert den barrierefreien Umgang auf der einen Seite und stärkt die Verständigung mit Gebärden und Händen und Füßen bei Hörenden. Gerade Kinder, die frühzeitig die Verständigung mit Gebärden lernen, vernetzen schneller Synapsen im Gehirn und können dadurch effektiver mit Bildern und Symbolen lernen, als Kinder, die keine Gebärden lernen.
Es geht hierbei um die Idee, Menschen mit Hörschädigung über Sport gezielt am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen und innerhalb des Vereines ein Selbstverständnis für den Umgang mit Menschen mit Einschränkungen zu sensibilisieren. Es sind einzigartige Trainingsmöglichkeiten vorhanden und ein bestehendes Netzwerk aus Ärzten, Ansprechpartnern und Schulen auf- und ausgebaut.
Besonderheiten beim Training von Menschen mit Höreinschränkung
Hörgeschädigt zu sein führt häufig zum Ausschluss aus der Gesellschaft und von gemeinschaftsfördernden Aktivitäten, wie z.B. dem Sport.
Menschen mit Hörminderung und Gehörlose werden durch soziale Einbindung und gezielte Schulung die selbstverständliche Teilhabe in der Gesellschaft und im Sport erleichtert.
Denn häufig können Menschen mit Höreinschränkung (heutzutage leider nicht nur diese Zielgruppe) nicht auf einem Bein stehen oder Radfahren. Dies kann vielfältige Ursachen haben, die teilweise Ärzten nicht bewusst sind.
Deswegen wird das Training individuell auf die Anforderungen angepasst und mit gezieltem Training von z.B. Koordination, Sensomotorik und/oder Gleichgewicht eine Besserung erreicht, die sowohl im Alltag als auch im Sport greift. Viele der Übungen sind mittlerweile selbstverständlich im Leistungssport, aber bei weitem nicht im Training von Gehörlosen. Dies soll verändert werden.
Ganz selbstverständlich wird eine helfende Hand gereicht, wenn eine Bewegungsform noch nicht ausgeführt werden kann oder der Halt mal gerade fehlt.
Ziel ist es, vor allem junge gehörlose Menschen früh in das soziale Miteinander eines Vereins einzubinden und über die Ansprache auch in Gebärdensprache und über gezieltes Training des Gleichgewichtssinnes – ein großes Problem bei Gehörlosigkeit – die typischen Barrieren für Gehörlose im Sport und im Alltag zu beseitigen.
Equipment speziell für das Training von Menschen mit Höreinschränkung
Die vorhandenen Trainingsmöglichkeiten mit speziellen Geräten für das koordinative, sensomotorische und vestibuläre Training (Slackline, Sensoboard, bewegliche Untergründe, Airex Matte, Wackelbretter und speziellen Kraftgeräte) dienen der gezielten Schulung des Gleichgewichtssinnes und der dafür notwendigen Muskulatur.
Die optische Startanlage, die einmalig in Deutschland ist und gerade bei der Europameisterschaft der Gehörlosen in Bochum Wattenscheid eingesetzt wurde, rundet die Trainingsmöglichkeiten ab.
Die optische Startanlage ermöglicht den gehörlosen Sportlern die barrierefreie Teilhabe an Sport und zwar vom Breitensport über den Leistungssport bis zu Wettkämpfen, miteinander und zusammen.
Um vor allen den Schulen die Wichtigkeit und die Vorteile eines gezielten Trainings von Propriozeption und des Gleichgewichtes zu demonstrieren, sind die Geräte teilweise mobil, so dass gezeigt werden kann, was das Problematische ist und wie der Umgang vor allem im Alltag verbessert werden kann.